Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 2

2.4.2  Nach der Verschleppung aus dem Zuchthaus Hameln in andere Strafanstalten -
 Andere Strafanstalten sowie Hinrichtungsstätten
 
 Zuchthaus und Hinrichtungsstätte Brandenburg-Görden

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Claeys, Robert

Belgier, wurde am 28. November 1901 in Brügge geboren. Der Wagenwäscher wohnte in Knoke am See, Küstlaan 4.
Als Widerstandskämpfer vermutlich 1942 verhaftet und zunächst im Gefängnis Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Robert Claeys als NN-Gefangener heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Claeys mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Am 22. September 1943 wurde Robert Claeys zusammen mit seinen belgischen Leidensgenossen Jean Guiline und Edmond de Snerk über das Gefängnis Magdeburg in das Zuchthaus Brandenburg weiterverlegt. Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Claeys zum Tode, vermutlich wegen Spionage.
Robert Claeys wurde am 22. Mai 1944 in der Hinrichtungsstätte des Zuchthauses Brandenburg mit dem Fallbeil getötet.

de Coock, Edmond Hubert

Belgier, wurde am 12. September 1913 in Aalst geboren. Der Mechaniker wohnte in Aalst, Kluyskenstr. 6.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Edmond de Coock in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte de Coock und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Edmond de Coock war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.

de Grauwe, Alfons

Belgier, wurde am 24. Februar 1919 in Berlaere bei Dendermonde geboren. Der Kohlenhändler wohnte in Berlaere, Hocksken 99.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied der „Belgischen Freiwilligen Legion“ in Ostflandern bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Alfons de Grauwe in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Alfons de Grauwe und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Alfons de Grauwe war einer von fünf Männern, die als erste am 15. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.

de Grauwe, Jean (Joseph)

Belgier, wurde am 19. Dezember 1904 in Berlaere bei Dendermonde geboren. Der Mechaniker wohnte in Berlaere, Franz-Gourtenstr. 25.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Jean de Grauwe in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Jean de Grauwe und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Jean de Grauwe war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.

de Mol, Adolphe

Belgier, wurde am 24. September 1914 in Lebbekke geboren. Der Architekt wohnte in Dendermonde, Statieplan 22.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Adolphe de Mol in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Adolphe de Mol und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Adolphe de Mol war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.